Plattform für Architektur, Innen- und Landschaftsarchitektur
'Lasst den Generalisten nicht aussterben'
Villa in Rijnsaterwoude, entworfen von STOL Architects.

Der Generalist darf nicht aussterben".

Wir sprechen mit Hans Zwetsloot von STOL architects in Lisse, dem Büro, das er seit 2005 mit seinem Partner Chris Warmenhoven führt. Es beschäftigt 18 Mitarbeiter. Als wir mit Hans über den Beruf sprechen, ist er sofort klar. "Der Architekt, der neben seinem eigenen Beruf auch Generalist ist, stirbt aus: eine schlechte Sache. Wo ist der altmodische 'Baupfarrer' von einst geblieben? Kurzum, kann der Architekt von heute noch die zentrale Kontrolle übernehmen oder lässt er sich diese Rolle wegnehmen?"

Hans erklärt, dass Chris und er genau das tun. "Natürlich sagen wir dabei auch, dass man immer 'mit dem Kunden mitdenken' sollte, aber wir lassen den Kunden tatsächlich mit uns mitdenken. Das sorgt für viel mehr Interaktion und Einbeziehung des Kunden in den Prozess. Und das ist wichtig, denn dieser Kunde ist in der Regel auch der Endverbraucher und sucht daher genau nach der 'persönlichen Anpassung'. Ob es sich dabei um ein komplexes Gebäude eines Logistikunternehmens oder um eine Villa handelt, spielt eigentlich keine Rolle. Die Architektur ist ein wichtiger Teil davon, aber viele weitere Faktoren spielen eine Rolle. Denken Sie an: Funktionalität, Baumethoden, (Geschäfts-)Logistik und (Kosten-)Effizienz, Vorschriften, Genehmigungsfähigkeit, Installationen, Nachhaltigkeit und Energiesysteme und so weiter."

"Um diese 'persönliche Anpassung' zu erreichen, muss man als Architekt ein gewisses Grundwissen über all diese Aspekte haben, um in einem solchen Prozess die 'Führung' übernehmen zu können", fährt Hans fort. "Das gilt sowohl für den Entwurfsprozess als auch für die endgültige Realisierung. Heutzutage gibt es so viele Parteien, von denen jede ihren eigenen Beitrag leistet. Jemand muss also in der Lage sein, im Vorfeld einen Grundentwurf zu erstellen, der in all diesen Aspekten im Großen und Ganzen korrekt ist und der bei der weiteren Ausarbeitung so weit wie möglich intakt bleibt. Meiner Meinung nach sollte dieser "jemand" der Architekt sein. Als 'Generalist' sollte er in der Lage sein, von Anfang an die Führung zu übernehmen und das gesamte Projekt ständig und in allen Phasen im Kopf zu haben und es zu überwachen."

001 Verwaltung
Hans Zwetsloot und Chris Warmenhoven von STOL Architects

Flexibel und hartnäckig

Wenn Hans gefragt wird, ob er denn dieser "Generalist" sei, ist seine Antwort klar: "Ja. "Ja. Und dabei versuche ich immer, 'flexibel meinungsfreudig' zu sein. Ich gehe immer von 'meiner' Weisheit aus, bin aber bereit, diese Weisheit an Ort und Stelle zu korrigieren, wenn die richtigen Argumente von anderen kommen. Dann aber mit Argumenten, denn "Das macht doch Sinn, oder?" ist das allerschlechteste Argument. Und lassen Sie jeden Berater oder Spezialisten, den Sie hinzuziehen, erklären, warum etwas auf eine bestimmte Art und Weise gemacht werden sollte, am besten so, dass es auch der Kunde versteht. So können sie auf höchstem Niveau arbeiten und erzielen in der Regel auch die besten Ergebnisse.

Stellungnahmen

Man wird also nicht von heute auf morgen zum "Generalisten". Was Hans betrifft, so muss man bereit sein, etwas dafür zu tun. In aller Bescheidenheit hat er deshalb drei nützliche Ratschläge für angehende Architekten parat. "Seien Sie - wie wir - 'flexibel stur'. Und zweitens: Trauen Sie sich, Ihre Entwurfsideen - beim Skizzieren live am Tisch - mit dem Bauherrn zu teilen, um eine maximale Interaktion zu erreichen. Schaffen Sie einen gemeinsamen Rückhalt für die Grundidee, von dem aus dann die weitere Optimierung erfolgen kann. Trauen Sie sich, mit Konzeptskizzen zu kommunizieren und beziehen Sie Ihren Kunden in Ihren Denkprozess mit ein."

"Seien Sie außerdem fleißig und vergewissern Sie sich, dass Ihr Grundwissen in allen Aspekten des Bauprozesses in Ordnung ist. Und wenn Sie etwas nicht wissen? Halten Sie sich an das Credo von Pippi Langstrumpf: 'Das habe ich noch nie gemacht, also muss ich es können', aber glauben Sie nicht, dass Sie schon alles wissen. Mit anderen Worten: Lassen Sie sich als Architekt immer wieder zu Höchstleistungen herausfordern! Nur so bleiben Sie relevant und können einen großen Mehrwert schaffen.  

"*" kennzeichnet Pflichtfelder

Senden Sie uns eine Nachricht

Dieses Feld dient der Validierung und sollte unverändert bleiben.

Wir setzen Cookies ein. Auf diese Weise analysieren wir die Nutzung der Website und verbreiten das Nutzungskonzept.

Einzelheiten

Können wir Ihnen dabei helfen?

Bekijk alle resultaten