Interessant für Beschaffungsorganisationen, die nachhaltiger werden wollen
Vor 100 Jahren war Leinöl das Bindemittel für Anstriche, bis Erdöl diese Funktion weitgehend übernahm. Doch neu ist nicht immer besser, weiß RIGO Verffabriek, das Leinöl für seine TOPLIN Leinöl-Standfarbe und ROYL Öl verwendet. Dem Unternehmen ist es zu verdanken, dass der Öllein in die niederländische Landschaft zurückgekehrt ist, denn es deckt damit teilweise den Bedarf des Marktes an eigenem Leinöl.
"Wir sind eine der wenigen Farbenfabriken, die Leinölfarbe herstellen", sagt die Betriebsleiterin Henriëtte van Westerhoven - Beaujon. "Nachhaltigkeit ist ein Motiv. Fossiles Öl verursacht zusätzliche CO2-Emissionen und geht irgendwann zur Neige. Leinöl hingegen kann Jahr für Jahr ausgesät und geerntet werden." Die Verwendung von Leinöl hat laut Van Westerhoven noch weitere Vorteile. "Farbe mit Leinöl als Bindemittel bleibt länger flexibel und dringt besser in das Holz ein. Nicht umsonst finden wir in monumentalen Werken Hunderte von Jahren alte, intakte Schichten von Leinölfarbe."
Die RIGO Farbenfabrik stellt seit den 1970er Jahren moderne Leinölfarben her. "Anfangs importierten wir diese vollständig aus Kanada. In den Niederlanden wurde jedoch früher Öllein angebaut und von den Ölmühlen in Zaanse Schans zu Öl 'geschlagen'. Wir fragten uns laut, ob es nicht noch Bauern gibt, die Öllein anbauen. Im Jahr 2013 fanden wir einen Landwirt in Friesland, der bereit war, ein Feld für uns zu säen, das 20 Liter Leinöl lieferte."
Es war ein zaghafter Anfang, der nach mehr schmeckte! "Seit 2014 sät der RVR Loonbedrijf für uns 5 bis 6 Hektar Brachland rund um den Flughafen Schiphol. Damit waren wir aber noch nicht am Ziel. Schließlich muss der Flachs noch gereinigt und gepresst werden. Das kann auf zwei Arten geschehen: maschinell oder mit den Zaanse-Mühlen an der Zaanse Schans. Letztendlich haben wir uns für die Mühlen entschieden, weil es ein wunderschönes Verfahren ist und wir das Weltkulturerbe auf diese Weise am Leben erhalten. Pro Hektar gewinnen wir etwa tausend Liter Öl aus den Samen. Das entspricht 25% unseres Bedarfs für ein ganzes Jahr." Die Nebenprodukte des Prozesses, Leinkuchen und Flachsstroh, werden von den örtlichen Landwirten genutzt.
Wir haben durchaus den Ehrgeiz, weiter zu expandieren", sagt Van Westerhoven. "Auch wegen des steigenden Preises wäre das von Vorteil. Öl mit Mühlen zu schlagen wird dann nur noch schwierig, weil die Mengen zu groß werden. Wir müssen also sorgfältig darüber nachdenken. Sicher ist, dass wir damit weitermachen werden! Wir stellen fest, dass die Leute wegen unserer Geschichte zu uns finden. Viele Beschaffungsorganisationen sind auf der Suche nach Nachhaltigkeit und kommen deshalb zu unseren Ölprodukten".
Auf der Architect@Work Rotterdam hat die RIGO Paint Factory festgestellt, dass auch bei den Architekten ein großes Interesse besteht. "Wir sind sehr froh darüber. Farbe ist normalerweise ein Ladenhüter und bekommt wenig Aufmerksamkeit. Das ist sehr schade. Ich kann mir vorstellen, dass Konservierung, Schutz und Farben jetzt, wo immer mehr mit Holz gebaut wird, mehr Beachtung finden werden. Unsere technischen Berater freuen sich, darüber nachdenken zu können.
Bei denkmalgeschützten Gebäuden oder Umwidmungen arbeiten diese Berater mit einer von der RIGO Farbenfabrik selbst entwickelten App. "Diese listet genau auf, welche Produkte unter Berücksichtigung des Gebäudezustands und der darunter liegenden Schichten verwendet werden sollten, um die Normen zu erfüllen. Das macht eine komplexe Geschichte für alle Beteiligten überschaubar."
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